Speditionsgewerbe

Speditionen sind Anbieter von Transportdienstleistungen zur Versendung von Waren und Gütern. Solche Gütertransporte hat es schon seit Menschengedenken gegeben, das Speditionswesen - so wie wir es heute kennen - ist aber erst im Mittelalter entstanden. Mit Einführung des so genannten Stapelrechts konnten Städte damals von durchziehenden Händlern verlangen, dass sie ihre Waren für eine festgelegte Zeit zum öffentlichen Verkauf an-bieten mussten. Dazu wurden die ankommenden Güter abgeladen („gestapelt“). Oft war dieses Recht auch mit einem Umschlagsrecht gekoppelt. Dann wurde der Warentransport an den Stadtgrenzen auf lokale Fuhrwerke umgeladen. Daraus entwickelten sich zahlreiche organisatorische Aufgaben, die für die Händler von den so genannten „Strackfuhrleuten“ übernommen wurden. Diese waren von der Stapel- und Um-schlagpflicht befreit und konnten die Waren durchgängig über mehrere Gebiete hinweg beför-dern. Im 16. und 17. Jahrhundert führte der wachsende Güteraustausch zum Aufkommen des Fuhrmanngewerbes. Dieses durfte bei genauer Kenntnis der bestehenden Zoll- und Handelsvor-schriften die Güterbeförderung mit Fracht- oder Geleitbrief über weite Strecken durchführen. Sie waren die Vorläufer heutiger Speditionsunternehmen.

Vom Transporteur zum Fullservice-Logistikdienstleister

Das Speditionswesen hat sich bis heute sehr stark spezialisiert. Es reicht nicht mehr aus, den Transport von A nach B zu organisieren und zu gewährleisten, dafür sind die Kundenanforde-rungen zu sehr gestiegen. Eine Spedition ist heute ein Logistikdienstleister mit einem Full-Service-Angebot und entsprechend haben sich die Unternehmen weiterentwickelt. Das Speditionsgewerbe bietet neben der Transportorganisation eine Vielzahl an logistischen Leis-tungen, die beispielsweise mit der Lagerung, Lieferung, Produktion und Verteilung, also der Distribution von Gütern zusammenhängen.

Planung und Disposition

Es ist konsequent, dass der Ausbildungsberuf des Speditionskaufmanns 2004 in Kauf-mann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung umbezeichnet wurde. In der dreijähri-gen Ausbildung lernen die angehenden Kaufleute, wie sie das Zusammenwirken der einzelnen Beteiligten an der Logistikkette überwachen und steuern können. Dazu suchen sie geeignete Fahrstrecken und Transportmittel aus, erledigen die nötigen Formalitäten und müssen auch bei engen Terminplänen den Überblick bewahren. Für Kundenkontakte, über Ländergrenzen hin-weg, sind vor allem gute Englisch- oder andere Fremdsprachen-Kenntnisse wichtig. Weitere Informationen stellt die Bundesagentur für Arbeit im Internet bereit.

Redaktion: Kai Eckert
Letzte Aktualisierung: 4.2.2013

Wissenswertes zu Speditionen