Speditionsmanagement

Digitalisierung in der Logistik: Speditionskaufleute als Allrounder von morgen

FW
Verfasst von Firmenweb Redaktion
Lesedauer: 9 Minuten
Frau macht mit Tablet eine Inventur in einer Lagerhalle
© gorodenkoff / istockphoto.com
Inhaltsverzeichnis
Die Digitalisierung ist zu einem wesentlichen Bestandteil der Arbeitswelt geworden. In nahezu allen Branchen haben digitale Technologien zukunftsweisende Arbeitsprozesse entwickelt. Die Teilautomatisierung vielfältiger Arbeitsbereiche hat dazu geführt, dass viele Berufsbilder neu gedacht werden müssen. Die Logistikbranche mit ihren hochkomplexen Teilprozessen ist der ideale Einsatzbereich für digitale Technologien, die schon jetzt für mehr Effizienz in der Planung und Ausführung, nachhaltiges Wirtschaften und maßgeschneiderte Konzepte für unterschiedlichste Kunden sorgen.
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Der Speditionskaufmann als Traditionsberuf mit Zukunft  

Das Berufsbild des Speditionskaufmannes (m/w/d) ist die Planungsstelle, bei der die digitalen Schnittstellen zusammenlaufen. Aus einem Traditionsberuf erwachsen die Allrounder von morgen.  

Geschichte des Berufs 

Der Beruf des Speditionskaufmanns hat eine lange Tradition.

  • Im Jahr 1940 wurde die Berufsbezeichnung erstmals anerkannt.
  • Die Anerkennung wurde 1983 und 1996 erneuert und manifestierte die wachsende Bedeutung eines Berufsbildes in einem wirtschaftlichen Kontext, in dem Transport und Logistik zu wesentlichen Faktoren geworden sind.
  • Zum 1. August 2004 trat die bisher geltende Ausbildungsordnung außer Kraft und machte Platz für eine Neuausrichtung des Berufsbildes vor dem Hintergrund sich verändernder Anforderungen.
    Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI) ersetzte die bisherige Berufsbezeichnung Speditionskaufmann / Speditionskauffrau durch die Bezeichnung Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung und trug damit dem nachhaltigen Wandel in der Logistikbranche Rechnung, der eine neue Definition des ursprünglichen Speditionskaufmannes erforderlich gemacht hatte.  

Welche Aufgaben hat ein Speditionskaufmann?

Heute gelten Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen als die Architekten des modernen Transportwesens. Sie koordinieren die Lagerung und den Versand von Waren und vereinen in ihrem Berufsbild eine Vielzahl von Dienstleistungen aus Transport und Logistik.

Mit der Globalisierung und der stärkeren Vernetzung der weltweiten Wirtschaft ist das Berufsbild von Speditionskaufleuten noch stärker in den Fokus gerückt. Sie agieren branchenübergreifend und verbinden verschiedenste Wirtschaftszweige, Waren und Dienstleistungen miteinander.

Welche Kompetenzen und Qualifikationen sind für diesen Beruf notwendig?

Die Erweiterung des immer komplexeren Aufgabengebietes im Bereich der Spedition hat zusätzliche Kompetenzen und Qualifikationen erforderlich gemacht. Für den vielseitigen Ausbildungsberuf benötigen Bewerberinnen und Bewerber Fähigkeiten in den Bereichen:

  • Mathematik
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Geografie
  • Deutsch
  • Englisch 
  • nach Möglichkeit weitere international verbreitete Fremdsprachen

Hinzu kommen Kompetenzen wie logisches Denken, eine lösungsorientierte Betrachtung komplexer Zusammenhänge, Kommunikationsstärke, Planungs- und Organisationstalent, Flexibilität und die Fähigkeit, sich rasch auf neue Gegebenheiten einzustellen sowie ein hohes Maß an Teamfähigkeit, um unterschiedliche Schnittstellen miteinander kombinieren zu können.     

Welche Rolle spielt die Digitalisierung?

Die Digitalisierung hat zusätzliche Anforderungen an das Stellenprofil für Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen mit sich gebracht. Um die Möglichkeiten digitaler Technologien in der Logistikbranche voll ausschöpfen und automatisierte Teilprozesse sinnvoll koordinieren zu können, müssen Fachkräfte im Bereich Spedition und Logistikdienstleistungen umfangreiche EDV-Kenntnisse und einen versierten Umgang mit digitalen Technologien mitbringen und in der Lage sein, sich auf die neuen Entwicklungen des Berufsbildes einzustellen.  

Finanzielle Aufstiegschancen durch neue Herausforderungen  

Die neuen Anforderungen spiegeln sich auch im Gehalt für den Speditionskaufmann oder die Speditionskauffrau wider.

Wie viel verdienen Speditionskaufleute?

  • Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen verdienen im Gehaltsvergleich durchschnittlich zwischen 35.000 und 36.000 Euro brutto pro Jahr.
  • Beim Einstieg in den Beruf bewegt sich das Gehalt für Speditionskaufmann oder Speditionskauffrau zwischen 2.100 und 2.500 Euro brutto monatlich.
  • Je nach Wirtschaftszweig, Berufserfahrung und zusätzlichen Qualifikationen können Speditionskauffrau und Speditionskauffrau im Verdienst deutlich höher eingestuft werden. Je nach Expertise, Fachkenntnissen und der Übernahme von Verantwortung, zum Beispiel Form von Führungstätigkeiten, sind Gehaltsstufen zwischen 3.000 und 4.300 Euro brutto monatlich realistisch.    

Besonders große Gehaltsspielräume haben sich auch mit der Digitalisierung der Logistikbranche entwickelt. Durch die Automatisierung von Teilprozessen können Ressourcen effizienter genutzt und Arbeitsabläufe optimiert werden. So können Unternehmen wirtschaftlicher arbeiten und ihre Ausgaben reduzieren.

Hinzu kommen die gestiegenen Anforderungen an die Fachkenntnisse versierter Speditionskaufleute, die sich an der zunehmend digitalen Ausrichtung des Berufsbildes orientieren. Hier ist eine große Bandbreite an Zusatzqualifikationen entstanden, über die sich traditionelle Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen zu hoch qualifizierten Fachkräften weiterentwickeln und neu entstandene Synergien und Schnittpunkte mit KI-gestützten Systemen durch ihre Expertise unterstützen können.  

Der Weg in die Zukunft: So digital wird die Karriere in Spedition und Logistik  

Die Möglichkeiten computergestützter Technologien und Künstlicher Intelligenz (KI) haben in vielen Branchen zu einem tiefgreifenden Umdenken geführt. Viele Berufsbilder haben sich gewandelt und müssen mit den neu geschaffenen Technologien in Einklang gebracht werden, um zukunftsfähig zu bleiben und von digitalen Entwicklungen profitieren zu können.  

Wie wirkt sich die Digitalisierung auf die Aufgaben von Speditionskaufleuten aus?

Auch im Bereich Spedition und Logistik ist der digitale Wandel bereits weit fortgeschritten. Der Arbeitsalltag von Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistungen ist vom Telefon an Tastatur und Bildschirm umgezogen. Die Kommunikation zwischen einem hoch komplexen Netz aus beteiligten Stationen erfolgt heute fast ausschließlich digital, über den persönlichen E-Mail-Kontakt oder weitgehend automatisiert über ganzheitliche Planungsprogramme. Das eröffnete schnellere und flexiblere Kommunikationskanäle, die einer globalisierten Wirtschaft und einer weltweiten Vernetzung von Lieferketten Rechnung tragen. Die digitale Kommunikation ist die logische Weiterführung längst angestoßener Globalisierungsprozesse, in denen Effizienz, wirtschaftliches Ressourcenmanagement und Nachhaltigkeit im Fokus stehen.  

Die tiefgreifenden Veränderungen, die mit der Digitalisierung der Logistikbranche verbunden sind, gehen weit über digitale Kommunikationsmöglichkeiten hinaus. Auch die Planung von Transportrouten, die Koordination von Lieferketten und die Begleitung von Bestell- und Auslieferungsprozessen wird künftig vor allem am Bildschirm erfolgen. Computer, Tablet und Smartphone avancieren zur Schaltzentrale moderner Logistikunternehmen und können automatisierte Teilprozesse nahtlos ineinandergreifen lassen.  

Track-and-Trace-Systeme

Einen interessanten Mehrwert schöpfen digital ausgerichtete Logistikunternehmen bereits heute aus computergestützten Track-and-Trace-Systemen, die die Nachverfolgung von Lieferungen kilometergenau und in Echtzeit möglich machen. Das schafft nicht nur Transparenz und stärkt die Geschäftsbeziehung zwischen Lieferanten und Empfängern, sondern kann auch einen wertvollen Beitrag zu mehr Effizienz und ressourcenschonenden Planungen für zukünftige Transporte leisten. 

Prozessoptimierung

Prozessoptimierung ist das Zauberwort, das die Zukunft von Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistungen prägen wird. Große Datenmengen werden es künftig möglich machen, mithilfe von KI-gestützten Analyseprogrammen präzise Auswertungen vorzunehmen und maßgeschneiderte Konzepte zu erstellen, die auf eine Einsparung von Zeit und wirtschaftlichen Ressourcen an allen Teilstationen der Logistikkette ausgerichtet sind.  

Speditionskaufleute als Schnittstelle 

Während in vielen Branchen die Digitalisierung einzelne Berufsbilder obsolet machen könnte, werden Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen zur unverzichtbaren Schnittstelle zwischen Technologie und menschlicher Komponente. Die Definition ihres Berufsfeldes positioniert sie schon immer an der entscheidenden Verbindungsstelle zwischen Kunden und Unternehmen.

Sie sind Fachkräfte, die die gesamte Supply Chain begleiten und so zu einem unverzichtbaren Aktivposten an den verschiedenen Stationen der Customer Journey werden. Ihre Funktion als Supervisor ist ebenso gefragt wie ihr Input in operativen Prozessen. Speditionskaufleuten, die sich der digitalen Transformation öffnen und sich die erforderlichen Kompetenzen aneignen, um moderne Technologien in ihren Arbeitsalltag zu integrieren, steht eine Karriere in einem zukunftsweisenden Beruf bevor.  

Unternehmen müssen digitale Herausforderungen meistern  

Für Unternehmen aus der Logistikbranche und Ausbildungsunternehmen geht die Digitalisierung nicht nur mit neuen Möglichkeiten einher, sondern auch mit Herausforderungen. Der Fachkräftemangel im Bereich Spedition und Logistik wird durch die Veränderung des Berufsbildes verstärkt.  

Um personellen Engpässen frühzeitig entgegenzuwirken, müssen die Anforderungen an moderne Speditions- und Logistikfachkräfte bereits in der Ausbildung Berücksichtigung finden. Klassische Ausbildungsinhalte, die in diesem Traditionsberuf seit Jahrzehnten vermittelt werden, müssen künftig durch Kompetenzen im Umgang mit digitalen Technologien ergänzt werden. Fachkräfte im Bereich Spedition und Logistik müssen künftig eine große Bandbreite an digitalen Kompetenzen mitbringen, um computer- und KI-gestützte Programme nutzen und automatisierte Prozesse in der Lager- und Transportkette begleiten zu können.  

Welche digitalen Technologien werden die Prozesse in der Logistikbranche von morgen prägen?

Die Bundesagentur für Arbeit hat eine Reihe von Technologien, Verfahren oder Systemen zusammengetragen, in denen sich Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen Kompetenzen aneignen und sich so zu versierten Fachkräften in einem zukunftsweisenden Beruf qualifizieren können. Darunter fallen beispielsweise die automatische Identifizierung von Daten beim Wareneingang, digitales Dokumentenmanagement oder das sogenannte Platooning, das LKW-Transporte miteinander vernetzt. 

Fazit: Digitalisierung als Chance in der Logistikbranche

Die Digitalisierung der Logistikbranche bietet nicht nur umfangreiche Möglichkeiten zur Optimierung von Arbeitsprozessen, sondern auch ein breites Feld an zusätzlichen Qualifikationsmöglichkeiten, über die sich Speditionskaufleute zu echten Allroundern weiterbilden können, um die Branche in Zukunft als fähige Elite aus Fachkräften aktiv mitzugestalten.  

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